September 2011:
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Unheimliche
Begegnung der dritten Art: Äskulapnatter am Neckar
Die Äskulapnatter gehört
zu den seltensten Reptilienarten Deutschlands. Danke an Karen
Hessas für das Foto.
Unsere Freundin Karen Hessas schreibt mir am
8.9.2011:
"als ich dieser schlanke Dame am Samstag bei meiner Neckarradtour begegnete,
musste ich an Dich denken. Sie war auch lang – ca. 1 ½ Meter!
Es war eine aufregende Begegnung. Die Natter hat vor einem mir vorausfahrenden
Paar den Radweg überquert. Der Mann stieg vom Rad ab und lief aufgeregt zur
rechten Böschung hin – da wusste ich, es ist was Besonderes und bin selbst
abgestiegen. Wir haben die Schlange sehr lange beobachten können – es hat mich
gewundert, dass sie nicht in irgendein Loch geflüchtet ist, sondern sich in
Kampfstellung brachte und uns drohend anzüngelte. Vor allem konnte ich die Länge
kaum glauben. War halt dunkel, wo sie sich aufhielt.
Diese Begegnung war auf am rechten Neckarufer zwischen Eberbach und Neckarelz."
Whow! Gratulation. Die Äskulapnatter gehört zu den seltensten Reptilienarten Deutschlands. In Deutschland gibt es nur noch 4 Reliktvorkommen der Äskulapnatter. Eines davon ist in Baden-Württemberg in der Umgebung von Eberbach. Leider hat diese Population ein akutes Aussterberisiko. Aufgrund des allgemein schlechten Reproduktionserfolgs an der Nordgrenze des Verbreitungsgebiets. Zu dieser Population gehört wohl die von Karen gesichtete Natter. Eberbach ist die Ost-Grenze dieses kleinen Verbreitungsgebiets.
03.09.2011 Eberbach + rechtes Neckerufer, Richt. Neckarelz Foto Karen Hessas |
03.09.2011 Eberbach + rechtes Neckerufer, Richt. Neckarelz Foto Karen Hessas |
Äskulapnatter (Zamenis longissimus) am Neckar. Eine absolute Rarität. ...mehr über unsere → Schlangen im Glemstal |
Äskulapnatter (Zamenis longissimus) am Neckar. Eine absolute Rarität. ...mehr über unsere → Schlangen im Glemstal |
Helmut Theurer, langjähriger Vorsitzender vom NABU
Schwieberdingen berichtet, dass er an der Nippenburg in
Schwieberdingen vor vielen Jahrzehnten eine Schlange gesehen
hat und diese später nach Büchern als Äskulapnatter bestimmt
hat. Helmut Theurer ist ein guter Naturkenner und sich
ziemlich sicher. Das Standardwerk "die Amphibien und Reptilien
Baden-Württembergs" schreibt, dass es sich bei allen Sichtungen
von Äskulapnattern in Baden-Württemberg in den letzten 3
Jahrhunderten (!) außerhalb des bekannten Vorkommens bei
Eberbach um ausgesetzte Terrarientiere handelt. Danach kann
die Sichtung von Helmut Theurer einer Äskulapnatter in
Schwieberdingen eigentlich nur ein ausgesetztes Terrarientier
gewesen sein.
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Gibt es
flavistische Schnegel?
Danke an Guntram Deichsel
für diese Frage und die zugehörigen Fotos aus Stuttgart
Guntram Deichsel aus Biberach an der Riss schreibt mir am
25.9.2011: "Ich bin auf Ihre "Schnecken-im-unteren-Glemstal" -
Seite bei einer Suche nach Schnegeln gestoßen.
Den (sicheren) schwarzen Schnegel im linken Bild fand ich auf
dem Stuttgarter Birkenkopf. Den gelblichen Schnegel auch –
kann das eine flavistische Variante derselben Art sein?
Hochauflösung ist verfügbar."
Guntram Deichsel betreibt übrigens eine umfangreiche Seite zur
Bestimmung von Eidechsenarten weltweit
www.lacerta.de
und er kann auch Fragen zu Amphibien beantworten.
Zu seiner Frage: Hm! Grübel.
Der Birkenkopf ist ein 511 m hoher Berg im
Stadtgebiet von Stuttgart. "Monte Scherbellino". In
der Nähe der Glemsquelle.
Flavistisch (bzw. auf englisch "flavistic") nennt
man Tiere, die hell bzw. schwach gelblich gefärbt sind. Kommt
offenbar bei allen möglichen Tierarten vor z.B. Fasanen und
Kammmolchen. Offenbar fehlen so gefärbten Tieren die Pigmente.
Für die Beantwortung seiner Frage fühle ich mich aber nicht
ausreichend kompetent. Habe
als Experten Clemens M Brandstetter von
www.wirbellose.at
angesprochen, ob das Foto rechts einen schwarzen Schnegel
zeigt. Er schreibt mir am 27.9.2011:
"Servus, die Sohle würde es bestätigen. L.
cinereoniger ist sehr variabel - von ganz schwarz über
gelbbraun
http://www.naturamediterraneo.com/forum/topic.asp?TOPIC_ID=115681
bis zu roten und hellen Tieren. Der Kiel sollte immer
weiss(lich) sein. Vom Tier hätte ich gerne den genauen Fundort
(Gemeinde) und den Lebensraum!"
Guntram Deichsel von
www.lacerta.de schreibt mir
am 27.9.2011: "der gelbliche Schnegel stammt vom Birkenkopf,
asphaltierter Fahrweg, Nordseite. Der Schwarze war ebenfalls
von dort, allerdings Südseite an der Schutzhütte, beide +/-
500 m ü NN. Die Malakologin Dr
Ira Richling vom Rosensteinmuseum hatte den Verdacht auf einen
flavistischen L. cinereoniger geäußert, meinte aber zur
sicheren Bestimmung müsse man den Bauch sehen."
16.05.2009 Stuttgart + Birkenkopf Foto Guntram Deichsel |
14.07.2009 Stuttgart + Birkenkopf Foto Guntram Deichsel |
sicherer
schwarzer Schnegel (Limax cinereoniger) ...mehr über unsere → Schneckenarten im Glemstal |
ein gelblicher schwarzer Schnegel (Limax cinereoniger)? eine flavistische Variante?? ...mehr über unsere → Schneckenarten im Glemstal |
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Unerwartete Begegnung mit Schwieberdinger Tieren
Helmet Lampshade nutzt Motive aus
Schwieberdingen und Hemmingen für seine Fotokunst
Eine Vernissage in Stuttgart in der Lichtbildnerei alias Galerie "Wir sind Babel" hat mich beeindruckt. Die Stuttgarter Künstlergruppe MontagsimPark (http://www.montagsimpark.de/) hat zwei Jahre mit dem Thema VANITAS-The dark side gerungen. Ich war beeindruckt, wie intensiv sich die Künstler mit dem Begriff auseinandergesetzt haben Und wie gut VANITAS in Fotokunst umgesetzt wurde. Schmerzhaft intensive Bilderwelten. Kaum zu ertragen in Ihrer Intensität. Rühren tief im Innern an. Der Künstler Helmet Lampshade hat uns seine Fotos erläutert. Als nächstes Projekt will sich die Künstlergruppe zwei Jahre lang der Umsetzung von VERITAS widmen.
x = Info noch nicht verlinkt auf den Artenseiten
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