Ortsgruppe Schwieberdingen-Hemmingen
>Berichte > Berichte bis 2007 > 2002-Spessart

Startseite
 
Jahresausflug 2005 zum Altmühlsee

"Wahnsinn, ich glaub's nicht, er ist da!" rief Christoph Völlm begeistert aus. Gemeint ist ein Seeadler. Er steht zwei Sportplatzlängen von uns entfernt auf einem Hügel der 120 Hektar großen, künstlich geschaffenen Vogelinsel im Altmühlsee.

"Uns ist bekannt, dass er sich seit etwa zwei Wochen in der Region aufhält, aber wir haben ihn bisher noch nicht zu sehen bekommen " ergänzt Jungbiologe Christoph weiter.

Nachdem zwei Spektive auf das seltene Individuum eingestellt sind, kann ihn jeder gebührend bewundern und als einmaliges Erlebnis in Gedanken mit nach Hause nehmen.

Helmut Rausch und Johannes Völlm hatten diesmal unseren Jahresausflug zum Altmühlsee in's fränkischen Seenland geleitet.

Um 6:40 Uhr starten wir in Schwieberdingen, fahren über die Autobahn in Richtung Nürnberg und verlassen sie auf der Höhe von Ansbach.

Mit dem Gedicht "Der Lenz ist angekommen", von August Lämmle, begrüßt Helmut Rausch unterwegs 53 Fahrgäste und stimmt sie auf die nächsten Stunden ein. Unseren Bus lenkt wieder Karl Kost, der uns mit Informationen vom Vordergrund bis zum Horizont entlang der Fahrstrecke versorgt. Zu allen Burgen, Turmspitzen, die hinter Hügeln aus der Landschaft lugen, hat er ebenso etwas zu berichten wie Einzelheiten zum in 15 km querab liegenden Schloss Langenburg.

Im Informationszentrum Altmühlsee in Muhr erwarten uns schon Ella und Karlheinz Widmann sowie die Herren Christoph Völlm und ein Zivi-Kollege als Vertreter der LBV-Umweltstation. Sie führen uns anschließend in zwei Gruppen durch die Ausstellung, erklären uns die Regulierung der Wasserstände von Altmühl, Rhein-Main-Donau-Kanal und die durch das Projekt erst entstandenen Biotope und deren Besetzung. Durch diese wasserwirtschaftlichen Maßnahmen sind die alljährlichen Überschwemmungen und landwirtschaftlichen Schäden in den Altmühl-Auen vorbei.

Mit Vogelbeobachtungen am See von der Aussichtsplattform und den Rund-Wanderwegen verbringen wir die Zeit bis zum Mittagessen im nahe gelegenen Sportheim. Außer dem Riesenvogel Seeadler, dessen Flügelspannweite bis zu 2,6 Meter betragen kann, sehen wir Haubentaucher, Seidenreiher und viele Arten von Enten, Kormorane und vom Biber gefällte Bäume. Auf den westlichen Uferwiesen grasen hunderte Graugänse.

Weil das Schiffchen, mit dem wir den See befahren wollten, wegen des kalten Wetters noch an Land auf der Helling liegt, starten wir eine Stunde früher in Richtung Wackershofen, zum Hohenloher Freilandmuseum.

In drei Gruppen mit Führer können wir trotz einer halben Stunde Zeitgewinn nicht alles besichtigen, was geboten wird. Dabei lernen wir auch das hallische Schwein kennen. Wenn es künftig auf einer Speisekarte auftaucht, wissen wir, dass es sich im Urzustand um ein riesengroßes, schwarz geflecktes Individuum handelt. Der Ausklang findet im historischen, barocken Landgasthof  "zum Roten Ochsen" auf dem Ausstellungsgelände bei Apfelstrudel oder zünftigem Vesper statt. Bis 1983 stand dieses Haus in Riedbach bei Schrozberg, wo es bis 1854 als Poststation der Thurn und Taxis diente. 

Satt und zufrieden treten wir danach die Heimfahrt an. Das Wetter hatte sich besser benommen als es der Bericht erwarten ließ und so können wir am Ende wieder auf einen gut organisierten, erlebnisreichen NABU-Ausflug zurückblicken. Zur Ortsgruppe Schwieberdingen-Hemmingen hatten sich diesmal noch die Gruppen Korntal-Münchingen und Ditzingen-Heimerdingen gesellt. Damit war gewährleistet, dass die Fahrt nicht mangels Teilnehmern abgesagt werden musste. Als Ergebnis bleiben allen neben dem Seeadler schöne Stunden in Erinnerung. Helga und Helmut Rausch danken wir für die Organisation, Johannes und Christoph Völlm für den ornithologischen und naturkundlichen Beitrag.

Günter Strauch



Zusatzinformationen:

Das Fränkische Seenland bietet zu jeder Jahreszeit ein interessantes Angebot an unterschiedlichsten Vogelarten. Im Winter ist vor allem der Brombachsee hervorzuheben, der aufgrund seiner größeren Wassertiefe wesentlich länger eisfrei bleibt, als der benachbarte Altmühlsee. So tummeln sich hier für das Binnenland eher seltene Wasservogelarten, wie Meeresenten, Säger und verschiedene Taucher. Wir sind also gespannt, welche Überraschungen der Brombachsee für uns bereithält.  

 

Der Brombachsee ist das Herzstück des fränkischen Seenlandes

Mehr →
Infos  zum Brombachsee
Mehr → Infos  zum Altmühlsee

Haubentaucher im benachbarten Altmühlsee
Foto: TG

 

 

 
     
 

 

                                                              


 
 

 
  zur Übersicht aller Berichte bis 2007                                                      
 

Natur des Jahres 2005
Link - Streuobstinfos
 
Alle „Jahreswesen“ 2005 auf einen Blick

 

 

 
 
Aktuell
Navigation Wir über uns
Termine
Projekte
Fauna und Flora
Ansprechpartner
Links
Impressum