Mammutbaum im Hemminger Schlosspark, 25.1.2009; Foto T.G.
Unter der Linde, umrahmt von altehrwürdigen Sitzsteinen,
stimmt uns Rotraut Völlm auf den Schlosspark ein. In einem
Schlosspark gehören Gebäude, Historie, Kunstgeschichte
untrennbar zusammen. Und so beginnt die Führung für eine
naturkundliche Führung etwas ungewöhnlich mit einem Exkurs in
die Hemminger Geschichte.
Der Schlosspark selbst ist etwas Besonderes im Kreis
Ludwigsburg. Hier findet man einen Gegensatz zu den
Barockgärten in französischem Stil, wie sie aus dem Schloss
Ludwigsburg bekannt sind. In diesen muss sich die Natur der
Gestaltung unterwerfen. Der Hemminger Schlosspark wurde jedoch
als englischer Landschaftspark angelegt. Jeder Baum bekommt
soviel Platz, dass er sich entfalten kann.
Und so sehen wir viele wunderschön gewachsene Solitärbäume:
Kastanie, gepflanzt wegen ihres dichten kühlenden Schattens;
Eiche, so fein und zart gewachsen wie eine Linde; Magnolie-
ihre Knospen noch geschlossen und durch feine Härchen vor dem
Erfrieren geschützt; Ginko- ein Nadelbaum, dessen Nadeln wie
Blätter aussehen; Wellingtonie- mächtig gewachsen aus
Samenproben König Wilhelms; Robinie- von Imkern für den Honig
angepflanzt; Platane- heute idealer Stadtbaum; Lärche,
Trauerbuche, Holunder. Und zuletzt– wir haben schon lange auf
ihn gewartet- den Baum des Jahres, den Bergahorn, der mit
seinen Früchten aus einem Kind ein Nashorn machen kann.
Allmählich merken wir, dass wir kalte Ohren und Füße
bekommen. Es ist eben doch ein Winterspaziergang. Vielen Dank
an Rotraut Völlm.
Ach noch eines. Falls jemand den Park kennen lernen will: der
Schlosspark Hemmingen ist öffentlich zugänglich.
Hildegard Gölzer, Schriftführerin
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