Rettung in letzter Sekunde

Schwieberdingen, Sonntag, 18. Januar 2009:
Die Glems ist seit Jahren zum ersten Mal zugefroren. Die Eisdecken auf den Seen und Bächen sind richtig dick. Fischmöglichkeiten für Graureiher gibt es kaum noch.

Zwei Graureiher kommen seit einigen Tagen ins Wohngebiet in Schwieberdingen, um dort an einem Gartenteich zu fischen. Heute sehen wir nur einen. Er steht apathisch in einer Ecke im Garten und kann offenbar nicht mehr wegfliegen.  

Schwieberdinger Graureiher wird gerettet, 18.1.2009; Foto Dennis Heidrich

Was tun? Die Hotline der NABU-Greifvogelpflegestation Bad Friedrichshall erklärt uns: "Bringen Sie den Graureiher so schnell wie möglich zu uns. Es zählt jede Stunde. Die Tiere wiegen nach dieser langen Frostperiode teilweise nur noch 1,5 kg statt 3,5 kg. In den letzten 14 Tagen haben wir 19 Graureiher bekommen, davon 16 schon tot. Weil die Graureiher nichts mehr zum Fressen finden. Wenn ein Graureiher nicht mehr fliegen kann und man ihn hocken lässt, stirbt er."

Deborah Heidrich und Thomas Gölzer vom NABU Schwieberdingen bringen den Graureiher daraufhin sofort zur NABU-Station nach Bad Friedrichshall.

Das Happy End: Herr Weber von der Greifvogelpflegestation informiert uns drei Tage später: "Dem Graureiher geht es gut. Zwei, drei Stunden später wäre er tot gewesen, so schwach wie er war. Das Tier war mehr oder weniger verhungert. Das war Rettung in letzter Sekunde."

T.G.

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