„Was hat im Nistkasten gewohnt?“- Bericht

Wildtiere sind scheu. Das macht es schwer, sie zu beobachten. Doch Tiere hinterlassen Spuren. Wer sie lesen kann, dem erzählen sie spannende Geschichten.

Hier hat der Kleiber gewohnt. Foto: Markus Hansen, NABU Foto-AG

Zum Beispiel vom Kleiber. Er wohnte im ersten Nistkasten. Er legte ihn mit Kiefernblättchen aus. Gemütlicher lebte die Blaumeise. Ihr Nest war mit vielen Rehhaaren gepolstert. In einem weiteren Kasten gab es einen ganz anderen Bewohner: Kotspuren zeugten von einer Fledermaus.

Manche Geschichten gingen nicht gut aus. Viele Federn und 8 Blaumeiseneier erzählten ein Familiendrama. Manfred Herda meint: "Ein Marder hat in den Nistkasten gegriffen und die Blaumeisenmutter herausgezogen. Die wehrte sich offenbar heftig aber erfolglos. Die Eier wurden dann nicht mehr weiter bebrütet.“

In einem weiteren Nest von Meisen lag ein Skelett eines Jungvogels. Tragisch: Die anderen Jungen flogen aus. Einer traute sich vermutlich nicht aus dem Nest. Die Eltern füttern aber nach dem Ausflug nicht mehr und er verhungerte.

Die meisten Nistkästen, die Manfred Herda zusammen mit großen und kleinen Naturinteressierten erforschte, erzählten jedoch von einer erfolgreichen Brut. Die Kästen wurden gleichzeitig gereinigt. Ein neues Nest kann gebaut werden.

Hildegard Gölzer, Schriftführerin

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