Ortsgruppe Schwieberdingen-Hemmingen
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  2013 Woche 07:
Im Mitteilungsblatt der Gemeinden Schwieberdingen und Hemmingen


DBV Naturschutzbund Deutschland
Ortsgruppe Schwieberdingen-Hemmingen

Homepage:  www.nabu-schwieberdingen-hemmingen.de

 

"Wolframs Aktiventreff“- Einladung
 
Zum „Aktiventreff“ mit Wolfram Bock laden wir herzlich ein:
wann? Donnerstag, 21. Februar 2012, 19:00 Uhr
wo?     NABU-Raum Hermann-Butzer-Schule im Tal
           Schwieberdingen, Herrenwiesenweg 31
Hildegard Gölzer, Schriftführerin

VV-Exkursion: Wintervögel am Rhein - Bericht
Bei wolkenlosem blauen Himmel und circa 13 Grad minus treffen wir uns vor Sonnenaufgang am Hallenbad in Münchingen, um gemeinsam an den Rheinstau im Elsass bei Plobsheim (Frankreich) zu fahren, wo wir uns lehr- und ereignisreiche Stunden mit dem Entdecken und Beobachten von Wintergästen und einheimischen Standvögeln erhoffen.


Winterliche Vogelbeobachtung am Rhein, 10.2.2013, Foto Monika Borówka, NABU-Foto-AG

 
 

Nach einer zweistündigen Autofahrt erreichen wir den Rhein und überqueren diesen, um auf die französische Seite zu gelangen. An dieser Stelle hat er über einen Kilometer Breite und durch seine geringe Fließgeschwindigkeit wirkt er hier wie ein See und zieht dadurch in der Winterzeit viele Entenvögel an. Ein fünf Kilometer langer Pier begrenzt das breite vor uns liegende Becken im Osten und trennt den Fluss für die Schifffahrt an jener Stelle, wo der begradigte Rhein im Süden in das breite Flussbecken einmündet. Dadurch werden die Vögel nicht zu sehr von der Containerschifffahrt gestört. Der französische Fluss L´Ill mündet im Südwesten in den Rhein.
 
Vom Parkplatz aus gehen wir den Damm hinauf, von dem aus sich eine schöne Sicht aufgrund der erhöhten Lage über das Wasser bietet. Ferngläser und Stative mit Spektiven werden aufgestellt und konzentriert suchen wir den Fluss nach Vögeln ab, die sich uns zahlreich zeigen.
 
Vor allem besiedeln Reiherenten (Aythya fuligula), neben Tafelenten (Aythya ferina) und Kormoranen (Phalacrocorax carbo), den Fluss. Schwäne und Möwen sind eher im oberen und unteren Uferbereich anzutreffen. Eine Schellente (Bucephala clangula) fliegt von Norden nach Süden und wer diese mit dem Fernglas verfolgt wird bald von der Sonne, die noch tief im Osten steht, geblendet.

Nach einiger Zeit werden wir auf einen Sterntaucher (Gavia stellata) aufmerksam gemacht und bald danach zeigt sich ein Eistaucher (Gavia immer). Der Eistaucher, wie auch der Sterntaucher, ist aus der Gattung der Seetaucher, nicht mit dem Haubentaucher verwandt, und brütet in Europa auf Grönland und Island. Er überwintert an den Küsten Europas und ist im Binnenland, am Bodensee und Genfersee, seit den 70er Jahren immer wieder als Wintergast anzutreffen. Der Sterntaucher brütet in der Tundra und der Taiga der Holarktis. Er kann im Herbst auf seinem Durchzug in Mitteleuropa regelmäßig beobachtet werden. Nachdem jeder die Seetaucher durch eines der mitgebrachten Spektive gesehen hatte, schauen wir ihn uns etwas genauer im Bestimmungsbuch an und können die Merkmale vergleichen.

Nach längerer Zeit gehen wir einige Hundert Meter nach Süden, um weitere Vögel zu entdecken. Dabei achten wir auch vermehrt auf die Vegetation am Flussrand, die mit wassertoleranten Baumarten bestockt ist. Dort entdecken wir in einer Schwarzerle (Alnus glutinosa) etwa 30 hier überwinternde Erlenzeisige (Carduelis spinus), die sich an den Samen laben. Die Männchen fallen besonders durch ihr prächtig gelbes Gefieder auf. Ein kleiner Trupp Schwanzmeisen (Aegithalos caudatus), die immer in Bewegung sind und sich von Zweig zu Zweig angeln, kommt hinzu. Mit Hilfe ihres langen Schwanzes balancieren sie bei ihrer Nahrungssuche an den Enden feiner Äste. Im Hintergrund ruft ein Gartenbaumläufer (Certhia brachydactyla) der leider nicht gesichtet werden kann, da sich dieser im Baumbestand aufhält.
 
Weiter Flussabwärts, wo die L´Ill einmündet, ist unser letzter Beobachtungspunkt des heutigen Ausflugs. Dort halten sich vermehrt Höckerschwäne (Cygnus olor) auf, die vereinzelt bereits in Balzhaltung schwimmen und trompeten- und schnarchartige Geräusche von sich geben. Über uns fliegen aufgeregt Lach- und Sturmmöwen und eine Großmöwe konnte ausgemacht werden. Zwischen den Reiherenten konnten Moorenten (Aythya nyroca) gesichtet werden. Das besondere an dieser Entenart ist, dass sich die Männchen von der Gefiederfärbung her kaum von den Weibchen unterscheiden. Das erschwert die Bestimmung der Geschlechter für den ungeübten Beobachter.

So langsam nähert sich die Sonne im Westen auch schon wieder dem Horizont und es wird merklich kühler. Um 16:00 verlassen wir den Rheinstau in Richtung Parkplatz. Nachdem Johannes Völlm noch abschließende Worte zur Tagesexkursion hat, besetzen wir die Autos und fahren zurück nach Münchingen. Wir blicken auf einen lehrreichen Tag zurück, besonders für die jüngste Teilnehmerin, die mit 12 Jahren schon eine engagierte Hobbyornithologin ist. Es gab einige seltene Arten zu besichtigen, wie beispielsweise die Seetaucher und die Moorente, und auf der Rückfahrt konnten Silberreiher und ein Weißstorch, der auf seinem Nest wartete, gesehen werden.
 
11.2.2013, Monika Borówka

                                                            → mehr Fotos zu dieser Exkursion unter
                                                                http://www.nabu-korntal-muenchingen.de/bildergalerie


 
 
 


 
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Dohle - Vogel des Jahres 2012
Link - Streuobstinfos
 
Foto: T. Gölzer

Der NABU hat die Dohle zum „Vogel des Jahres 2012“ gewählt. Hier eine Dohle auf der Wehrmauer der Georgskirche in Schwieberdingen

 

 

 
 
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