„Abendspaziergang im Leudelsbachtal oder vom Glück mit der Natur zu leben“- Bericht

Ernst Seitz stimmt uns am Samstag abend mit einem Büchlein auf unsere Wanderung ein. Er liest aus dem Buch „Vom Glück mit der Natur zu leben“ von Edith Holden über den Aronstab. Und er zitiert Loki Schmidt: "Dieses Buch - über 70 Jahre alt - ist eins der bezauberndsten Bücher, die ich je zur Hand hatte“. Auf unserem Abendspaziergang durch das Leudelsbachtal werden wir den Aronstab entdecken. Und vieles Zauberhafte mehr.
In der Natur am Fuß des Hammelrain, Leudelsbachtal, Markgröningen, 11.05.2013. Foto TG

Aronstab

Der Aronstab ist eine alte Zauber- und Hexenpflanze. Versteckt wächst er im Schatten der Bäume. Einmal entdeckt mutet er regelrecht exotisch an. Aufgepasst: alle Teile der Pflanze sind giftig.

Knoblauchsrauke

Knoblauchsrauke wuchert am Wegesrand. Ein Unkraut? Im Mittelalter wurde sie mit ihrem pfeffrig-knoblauchartigen Geschmack als Gewürz genutzt. Die moderne Küche entdeckt sie allmählich wieder. „Für meinen Wildkräuter-Smoothie“, ruft Manfred Herda. Manfred mixt grüne Fruchtgetränke.

Giersch

„Mit dem Giersch habe ich meinen Frieden geschlossen“, erzählt Ernst Seitz. Er erweckt ungläubiges Erstaunen bei den Zuhörern. Ein fürchterliches Unkraut. Wer ihn in seinem Garten loswerden will, hat es schwer. Doch wer weiß, dass Giersch früher als Heilkraut gegen Gicht benutzt wurde? Und dass er als Wildgemüse sehr viel Vitamin C enthält?

Zimbelkraut

Das Mauerblümchen. Mit seinen hellvioletten zarten Blüten überwuchert es die Mauer. Efeu droht es zu erdrücken.

Orchideen

Ganz klar, Orchideen wollen wir sehen. Die beiden letzten Jahre hatten Schafe die exotisch anmutenden Blumen abgeweidet. Was erwartet uns in diesem Jahr? Nun ja, die Schafe waren schon da. Ein paar kleine Helmknabenkräuter recken sich aus der abgefressenen Wiese. Das kühle Wetter hat sie gerettet. Sie wachsen noch und werden erst aufblühen. Fast ein Wunder: wir sehen das seltene Purpurknabenkraut.

Purpurblauer Steinsame

Es dämmert schon als uns Ernst Seitz den seltenen purpurblauen Steinsamen zeigt. Mit seinem Blau leuchtet er im letzten Licht am Waldrand.

„Vom Glück mit der Natur zu leben“- Danke an Ernst Seitz, dass er uns einen Abend an diesem Glück teilnehmen lies.

Hildegard Gölzer, Schriftführerin

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