Rotraut Völlm erzählte uns nicht nur eine Sage aus alter Hemminger Zeit. Sie wusste auch viel über den Baum des Jahres, die Traubeneiche. Davon will ich erzählen.

Ein bißchen kompliziert war es schon. Baum des Jahres ist die Traubeneiche, das sei vorweggeschickt. Wir marschierten ins Döbachtal, um sie zu sehen. Dort stand eine Eiche. Eine Traubeneiche? Vorsicht, die Alternative wäre eine Stieleiche.

Offenbar erkennt man am Blatt, was es ist. Zum Test schauten wir uns das Blatt an. Es hatte keinen Stiel. Also vielleicht die Traubeneiche? Falsch geraten. Eine Stieleiche. Denn das Blatt der Stieleiche hat keinen Stiel. Verwirrend, oder?

Ein Stück weiter zeigte uns Rotraut den Baum des Jahres. Das Blatt hatte einen deutlichen Stiel. Also? Ja richtig, eine Traubeneiche.

Verkehrte Welt? Nicht ganz. Der Name der Stieleiche bezieht sich nicht auf das Blatt sondern auf das Becherle, in dem die Eichel sitzt. Das hat bei der Stieleiche einen Stiel.

Beide Eichen kommen bei uns vor. Und es gibt Mischformen. Vielleicht teilen sich daher beide den Platz auf dem deutschen cent-Stück. Schaut einmal genau hin. Wenn ihr den Artikel gut gelesen habt, erkennt ihr: das Blatt stammt von einer Traubeneiche und das Becherle von der Stieleiche.

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