Ortsgruppe Schwieberdingen-Hemmingen
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2014 Woche 46:
Im Mitteilungsblatt der Gemeinden Schwieberdingen und Hemmingen


DBV Naturschutzbund Deutschland
Ortsgruppe Schwieberdingen-Hemmingen

Homepage:  www.nabu-schwieberdingen-hemmingen.de

 

Jahresfeier 2014- Einladung
 
Wir laden herzlich ein zu unserer Jahresfeier 2014
 
wann? Samstag, 15. November 2014, 18 Uhr 30
wo?     Gasthaus Keglerklause,
            Ottenbrunnenweg 2, Schwieberdingen
 
Im herbstlich dekorierten Saal wollen wir gemütlich beisammen sein, erzählen und Zeit füreinander haben. Neues und Altes, Wissenswertes und Vergnügliches zu unserer Natur werden wir vorstellen, ebenso das neue Jahresprogramm für 2015. Die NABU-FOTO-AG zeigt uns den Bildervortrag „Heimat“. Für das leibliche Wohl sorgt die Gaststätte. Wir freuen uns auf Ihr Kommen.
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Klopf, Klopf, Klopf… Jemand zu Hause?
 
08.11.2014 Am Bahnhof stehen um 14 Uhr bereits einige hochmotivierte kleine und große Helfer bereit, um das Geheimnis um die Bewohner eines Nistkastens zu lüften. Bei Sonnenschein machen wir uns ausgerüstet mit allerlei Hilfsmittel auf den Weg.

„Ich habe noch nie eine lebende Fledermaus gesehen.“, meint eine junge Naturforscherin auf dem Weg zum Zielgebiet. Fledermäuse im tiefsten Herbst, in einem Nistkasten? Ich bin verwirrt. Ist das nicht irgendwie eine falsche Welt. Ich meine so allgemein, Fledermäuse in einem Nistkasten. Doch ich sollte schnell eines besseren belehrt werden.

Kaum am Grundstück angekommen machen die fleißigen Helfer bereits die erste Entdeckung. Sie haben den ersten Nistkasten des heutigen Tages, hoch oben im Baum entdeckt. Ralf Trinkmann erklärt das weitere Vorgehen: Nistkasten vom Baum holen, den Kasten öffnen, den Inhalt entfernen und untersuchen, den Kasten säubern, gut verschließen und schließlich wieder aufhängen. Das klingt leichter als es ist. Mit einem langen Hakenstab holt einer der größeren Helfer den Nistkasten behutsam runter. Voller Tatendrang wird sich auf den Nistkasten gestürzt. Doch das Öffnen ist gar nicht so einfach. Es bedarf viel Fingerspitzengefühl und auch etwas Kraft. Nach wenigen Minuten lüftet sich das Geheimnis um den Inhalt. Erde, Moos und viele Maden. Auf den ersten Blick nicht sehr aufschlussreich, nicht so für die Experten. Schnell werden die wildesten Theorien aufgestellt, wie welche Schicht entstand. Wir einigen uns auf eine Meise, die durch einen Siebenschläfer vertrieben wurde, welcher von diesem Zeitpunkt an dort wohnte.
 
Die 11 weiteren Kästen verbargen weitere spannende Geschichten. Welcher Vogel genau darin untergekommen war, das war den Jüngsten egal. Viel interessanter waren die Funde mehrerer Vogeleier. Mit Hilfe eines Buches konnten wir sie als zwei Kohlmeisen-Eier und ein Blaumeisen-Ei bestimmen.


Von welchen Vögeln sind diese Eier? Mit Hilfe des Bestimmungsbuchs kommen die Naturforscher zum Schluss: Blaumeise (das Kleine) und Kohlmeise; Foto Lino Trinkmann, 8.11.2014

Als wenn das noch nicht genug gewesen wäre, entdeckten ein paar aufmerksame Augen Spuren von … Fledermäusen. Tatsächlich, es gab in einigen der Nistkästen klare Spuren von Fledermäusen. Nicht nur ich war überrascht. Die Fledermäuse haben die Nistkästen als Schlafplätze genutzt.
 
Wo wir schon einmal dabei sind, zu überlegen wer denn in den Nistkästen wohnen könnte, dann kommen auch andere Untermieter in den Sinn. Wie zum Beispiel unseren achtbeinigen Zeitgenossen, die Spinnen. In den Nistkästen auf der Streuobstwiese der Familie Käsemann fanden wir gleich drei verschiedene, spannend anzusehende Exemplare. Schnell wurden die Fotoapparate gezückt und es gelangen wunderschöne Aufnahmen. Doch was machen sie eigentlich in den Nistkästen? Suchen sie, wie wir, einen warmen Platz für den Winter, oder hat es doch ganz andere Gründe?
Weitere Fragen brachte auch die Form der Nistkästen auf. Vor allem einer führte zu fragenden Gesichtern. Schnell folgte eine Erklärung: Die besondere Form soll die Bewohner vor den Feinden schützen. Bei uns in erster Linie vor dem Marder. Dieser hat eine Technik entwickelt um in die „normalen“ Nistkästen zu greifen und die Küken herauszuziehen. Um dies zu verhindern wurden Nistkästen mit einer verlängerten Eingangsröhre entwickelt. Dadurch soll es dem Marder nahezu unmöglich gemacht werden an die Jungen zu gelangen. Doch der Marder sei auch nicht dumm, meinte Ralf Trinkmann, er setze sich auf das Dach des Nistkastens und warte, bis der Altvogel herausfliege und schnappe sich den. Manchmal macht man die Rechnung eben ohne die cleveren Feinde.


Gute Laune am Ende der Aktion: die Wohnungen der Vögel sind frisch renoviert;
Foto Lino Trinkmann, 8.11.2014


Nachdem alle Kästen gereinigt waren, machten wir gut gelaunt uns auf den Rückweg.
Eine Fledermaus haben wir zwar nicht gesehen, aber immerhin wissen wir nun wo wir sie nach dem Winter vielleicht finden können. Der Tag brachte viele spannende Eindrücke, was sich hinter der Fassade eines Nistkastens verbirgt.
Zwar waren nicht alle Kästen belegt, aber es kommt ja schließlich nicht auf die Menge, sondern auf die Schönheit der Beobachtungen an. Ich glaube die Aktion hat sich nicht nur für mich gelohnt.
Nicht nur dass den Vögeln, Fledermäusen und Siebenschläfern im nächsten Jahr wieder frisch geputzte „Unterkünfte“ zur Verfügung stehen, nein auch allen Helfern hat die Aktion wieder neue Erkenntnisse gebracht.

Saskia Döhnert

                                                                                   ... weitere Bilder und Infos zu dieser NABU Aktion

                                                                             


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Grünspecht - Vogel des Jahres 2014
Link - Streuobstinfos
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Foto: T. Gölzer

Der NABU hat den Grünspecht zum „Vogel des Jahres 2014“ gewählt. Hier ein Grünspecht in Schwieberdingen

 

 
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