Ortsgruppe Schwieberdingen-Hemmingen
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2015 Woche 27:
Im Mitteilungsblatt der Gemeinden Schwieberdingen und Hemmingen

 
DBV Naturschutzbund Deutschland
Ortsgruppe Schwieberdingen-Hemmingen

Homepage:  www.nabu-schwieberdingen-hemmingen.de

Nationalpark Schwarzwald- Nein danke, ja bitte?
Jeder will ihn haben!- Reisebericht

Von den einen heiß umworben, von den anderen heftig bekämpft. Lange umstritten, nun realisiert. Entvölkerung vorhergesagt, Besuchermagnet geworden. Was ist dran am neuen Nationalpark Nordschwarzwald? Wir vom NABU machten uns auf den Weg ihn zu erkunden.
Am Samstag, 27.6. startete unsere Expedition. Unterstützt vom Schwäbischen Heimatbund kämpften wir uns im voll ausgebuchten Bus durch heftigen Regen. So mancher packte schon den Regenschirm aus. Doch bestellt ist bestellt: am Ziel einige letzte Tropfen, erste blaue Flecken am Himmel, Schwitzen und Sonnenhut angesagt. Zwei hübsche, gut ausgebildete Nationalparkrangerinnen begrüßten und führten uns. Eine Gruppe gemütlich und relaxt, eine Gruppe sportlich.

Nationalparkrangerin Rike Schneider erklärt uns den Nationalpark

Wir lernen über den Wald
Schwarzwaldbilderbuchlandschaft. Was kann eigentlich jemand gegen den Park haben, fragt ein Teilnehmer verwundert. Die Gegner führten wirtschaftliche Gründe an, so die Rangerin. Die Sägewerke hatten Angst vor dem Borkenkäfer. Wenn wir von dem Borkenkäfer sprechen meinen wir den Buchdrucker. Der ist ein Problem der Forstwirtschaft, nicht des Waldes, so die studierte Forstwirtin weiter. Menschen denken in Zeiträumen von 50 bis 100 Jahren, der Wald lebt in viel längeren Zyklen. Insekten, Vögel brauchen alte Bäume. Doch die Sorgen der Menschen wurden ernst genommen, der Park als Entwicklungsnationalpark angelegt. Mit Schutzzone, Entwicklungszone und Kernzone. Ein winziges Stück Erde wurde für die Natur bewahrt. Der Dreizehenspecht kehrte zurück. Der Auerhahn -vom Aussterben bedroht- lebt hier. Und die Menschen genießen. Alle wollen jetzt ein Stück vom Park haben, so die Rangerin.

 
Wir genießen den Wald
Ich sehne mich nach einer wilden Natur,die mein Fuß nicht durchdringen kann,
nach Wäldern, in denen die Walddrossel ihr ewiges Lied erklingen läßt,
in denen jede Stunde ein früher Morgen ist und der Tag auf immer unberührt.”
Mit diesem Gedicht von Henry Thoreau stimmt die Rangerin uns auf den Abstieg durch den Bannwald zum Wilden See ein. Sie bittet uns still zu sein und uns auf die Landschaft einzulassen. Fichtenzapfen, Steine, Sand, Wurzeln, Tannennadeln, Vogelgezwitscher, Waldgeruch umfängt uns. Hier im Bannwald blieb die Natur schon seit 100 Jaren unberührt. So eine Art früher Nationalpark. Mächtige Bäume neigen sich krumm über uns. Ein ungewohnter Anblick.

unwegsamer Weg durch den Bannwald

Bäume sind Heiligtümer
Bäume sind Heiligtümer. Wer mit ihnen zu sprechen, wer ihnen zuzuhören weiss, der erfährt die Wahrheit.
Das Zitat von Hermann Hesse im Ohr beginnen wir den steilen Aufstieg. Andere Besuchergruppen begegnen uns. Die Sehnsucht nach wilder Natur teilen viele Menschen.

 
Da war doch noch die Schwarzwälder Kirschtorte...
Die genießen wir zum Abschluss in Sasbachwalden, einem blumengeschmückten Ort am Rand des Schwarzwaldes, in schon fast drückender Schwüle der Rheinebene.
Ein erlebnisreicher Tag geht zu Ende. Wir kommen sicher wieder hierher zurück. Schön, dass es solche Orte gibt. Auch wenn der Park so klein ist, dass die Grenze an jeder Stelle höchstens 3 km entfernt ist. Vielleicht darf er noch wachsen.
Hildegard Gölzer, Schriftführerin

                                      → Mehr Fotos und Infos zu dieser Exkursion

 

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Habicht - Vogel des Jahres 2015
Link - Streuobstinfos
 

Der NABU hat den Habicht zum „Vogel des Jahres 2015“ gewählt. Durch Anklicken des Fotos kommen Sie zu unserem  Jahresprogramm 2015

 

 
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