2015 Woche 35:
Im Mitteilungsblatt der Gemeinden Schwieberdingen und
Hemmingen
Letzten Freitag, 21.
August 2015 staunte ich nicht
schlecht, als ich die
Ludwigsburger Kreiszeitung (LKZ)
aus dem Briefkasten fischte:
Schwieberdingen prangte von
Seite 1, ein weiterer fast
ganzseitiger Artikel füllte
Seite 8. „Seit Jahren landet
Müll aus Atomanlagen im
Landkreis“ und „Die geheimen
Geschäfte der AVL“ titelte die
Zeitung. Was war geschehen?
Seit vielen Jahren liegt
im Westen von Schwieberdingen
eine Deponie. Kaum einer wird
sie lieben doch die meisten
haben sich vielleicht mit ihr
arrangiert. Ist doch nur eine
Erddeponie, kann man denken.
Manchmal kam sie ins
Gerede. Tonnen von Asbestmüll
landen auf der Deponie. „Züge
der Schande“ zitierte am 13.
Mai 2013 die LKZ den ehemaligen
italienischen
Ministerpräsidenten Romano
Prodi zu der Praxis, solchen
Müll aus Italien nach
Deutschland zu transportieren.
Der
Abfallverwertungsgesellschaft
des Landkreises Ludwigsburg
(AVL), die die Deponie
betreibt, war's recht, sie
verdiente nicht schlecht.
2014 wurde die
Erweiterung und
Laufzeitverlängerung der
Deponie beschlossen. Positiv:
Die Nachnutzung ab etwa dem
Jahr 2025 verspricht schöne
Freizeitmöglichkeiten.
Was nie offen gelegt
wurde: Seit 2008 wird in den
Deponien Schwieberdingen und in
Vaihingen schwach radioaktiv
belastetes Material angenommen.
Zum Beispiel zwischen 1971 und
1990 ausgediente Brennelemente
aus der
Wiederaufbereitungsanlage in
Karlsruhe. Weil es für die AVL
lukrativ ist. So die LKZ. Das
war ihr am letzten Freitag die
große Titelgeschichte wert.
Warum wurde die
Ablagerung von der AVL nicht
offen gelegt? Ab 2017 soll
Bauschutt aus Neckarwestheim
kommen. Eine Zustimmung von
Bürgern zu problematischen
-sicherlich notwendigen-
Deponien kann nur unter
absolutem Vertrauen erfolgen.
Dieses Vertrauen zu den
Verantwortlichen der AVL kam
bei mir gerade sehr ins
Wackeln.
Quelle: Ludwigsburger
Kreiszeitung, 21. August 2015,
S.1 und S.8
Hildegard Gölzer,
Schriftführerin
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