Ortsgruppe Schwieberdingen-Hemmingen
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2018 Woche 16:
Im Mitteilungsblatt der Gemeinden Schwieberdingen und Hemmingen

 
DBV Naturschutzbund Deutschland
Ortsgruppe Schwieberdingen-Hemmingen

Homepage:  www.nabu-schwieberdingen-hemmingen.de

„Lasst tausend Blumen blühen oder:
Alles hat seine zwei Seiten;

Naturspaziergang an der Glems, Teil 1“- Bericht
Lasst tausend Blumen blühen“- ein viel benutzter Gedanke. Benutzt als Symbol für die Freiheit, benutzt in der Kunst, benutzt als Aufforderung Pflanzen auszusäen, um die Welt blühender zu machen. Ein Symbol für eine bessere Welt. Was hat das mit unserem Naturspaziergang an der Glems bei Schwieberdingen zu tun? Zwei verschiedene Blickwinkel werden dies verdeutlichen.

 
Blick 1: Die Glems, ein Naturparadies
Blauer Himmel, blühende Bäume, singende Vögel. Wie so oft lacht die Sonne für uns Spaziergänger, die die Natur des Glemstals beobachten wollen. Dankbar lege ich meine Jacke in das Auto eines Mitwanderes, es ist viel wärmer, als ich gedacht hatte. Schon geht es los.

Nach etwa hundert Metern sehen wir die ersten Schmetterlinge. Birgit Döhnert erklärt sie uns: ein Aurorafalter, erkennbar am Orange an den Flügel, ein Waldbrettspiel (whow, schon den Namen habe ich nie gehört!), ein Weißling. Ein Wollschweber fliegt vorbei, den wir noch eine Weile beobachten können. Nein, kein Schmetterling, ein Schweber. Fantastisch, dieses kleine Lebewesen! Mit seinem langen Rüssel saugt er an den Blüten.

Im Baum hinter uns entdeckt Saskia Döhnert einen Zilpzalp. Quirlig hüpft er umher, zunächst ruhig, später singt er uns, leicht zu erkennen, sein Gesang erinnert an seinen Namen. Wir spazieren weiter und passieren das Revier der Wasseramsel. Unter den Bäumen zieht sich ein wunderbarer Teppich aus blühenden Lerchenspornen hin. So schön wie hier im Glemstal gibt es das nirgends, meint Birgit. Das meint offenbar nicht nur unsere NABU-Gruppe. Dass das Glemstal bei den Menschen beliebt ist, zeigen uns die vielen fröhlichen Spaziergänger und Fahrradfahrer. Ein wahres Naturparadies.

Zitronenfalter im Glemstal, 14.4.2018, Foto T.G.

Zitronenfalter im Glemstal, 14.4.2018, Foto T.G.

Blick 2: Eine unbequeme Wahrheit
Der gleiche Spaziergang nochmal: Nach etwa hundert Metern entdecken wir einen Feuersalamander. Er liegt tot auf dem Fahrweg. Lange kann er da noch nicht liegen. Damit er nicht von gedankenlosen Autofahrern auf dem eigentlich gesperrten Weg plattgefahren wird, legt ihn ein Mitwanderer in das Gras am Rand, um seine Würde zu bewahren. Später finden wir einen zweiten, auch tot, lebende finden wir nicht.

Schmetterlinge? Ein paar Arten zwar, aber von jeder Art nur einzelne Exemplare. Viel weniger als im vorigen Jahr. Bienen? Fehlanzeige. Völlige Stille unter dem blühenden Baum. Insektengebrumm? Das war vielleicht vor zwei Jahren. Doch: ein Wollschweber fliegt vorbei. Auch eine Hummel werden wir finden. Eine Einzelne. Warum so wenige? Mögliche Ursachen werden diskutiert. Gift? Vielleicht. Es wird gesprüht, nachts auf den naheliegenden Feldern. Überdüngung? Zu oft gemäht? Im Wald finden wir zwar den Lerchensporn, auf den Wiesen aber können wir Blumen an einer Hand abzählen. Ein Naturparadies in Gefahr.


 
Was können wir tun?
Eigentlich ist es einfach: Lasst tausend Blumen blühen! Ein Appell an Alle. An die Bauern weniger Gifte einzusetzen. An die Politiker, Feldarbeit, die dann wieder notwendig wird, zu entlohnen. An die Gemeinde, die gemeindeeigenen Flächen weniger zu mähen. An die Bürger, in ihren Gärten und auf ihren Balkonen Blumen blühen zu lassen.
Ein erster Schritt. Damit die Insekten Nahrung haben. Und so die Vögel Nahrung haben. Und unser Glemstal ein Naturparadies bleibt. Für uns Menschen. Denn wir sind ein Teil der Natur, auch wenn das manchmal einer vergisst.
Danke an Birgit und Saskia Döhnert für den wunderbaren aber auch nachdenklich machenden Spaziergang.

Saskia Döhnert sieht als Einzige schon den Zilpzalp. Wir suchen ihne noch. 14.4.2018, Foto T.G..

„Vogelstimmenführung, Teil 2“- Einladung
Der NABU Schwieberdingen-Hemmingen lädt ein zur Vogelstimmenführung mit Prof. Dr. Hartmut Kayser:
Wann? Sonntag, 22. April 2018, 9:00 Uhr.
Wo?     Treffpunkt Parkplatz Bahnhof Schwieberdingen
 
Vogelgesang begleitet unser Leben. Mit ihrem Gesang künden die Vögel uns den Frühling an. Vogelgesang vermittelt uns Freude an der Natur.
 
Wie schon vor zwei Wochen spazieren wir in das frühlingshafte Räuschelbachtal. Dort grünt und blüht es jetzt. Um Vögel zu beobachten werden wir uns diesmal stärker auf unsere Ohren verlassen müssen. Denn die Vögel können sich nun hinter Blättern und Blüten besser verstecken.
 
Wer singt denn da? Ein Zaunkönig, ein Rotkehlchen? Hartmut Kayser hilft uns, die Vogelstimmen zu erkennen. Er beobachtet seit seiner Jugend Vögel und führt uns in die faszinierende Klangwelt der Vögel.
Kontakt: Hartmut Kayser, Tel. 0173 6626645
 

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Star - Vogel des Jahres 2018
Link - Streuobstinfos
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Foto T.G.

Der NABU hat den Star zum „Vogel des Jahres 2018“ gewählt. Durch Anklicken des Fotos kommen Sie
zu unserem NABU- Jahresprogramm 2018

 

 
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