„Vogelstimmenführung“- Bericht
Sonntagmorgen, 9 Uhr. 5 Grad. Noch fühlt sich der Atem kalt
an, doch es verspricht ein schöner Tag zu werden. Der
Frühling grüßt mit aller Macht. Grün, gelb, rot, weiß,
überall blüht es üppig. Vogelgesang erfüllt die Luft.
Wir wollen zur Vogelstimmenführung. Warum beobachten wir
Vögel, fragt Hartmut. Nun: Es macht Spaß. Es erweitert die
Wahrnehmung. Wer einmal Vögel beobachtet hat, dem erschließt
sich ein neuer Teil der Welt. Es dient der Wissenschaft. Wie
verändert sich die Vogelwelt? Machen sich Umwelteinflüsse
bemerkbar?
Eine Teilnehmerin greift dies sofort auf. Früher habe es bei
ihrer Wohnung viele Vögel, auch Schwalben gegeben. Dann
seien viele Bäume gefällt worden. Nun gibt es deutlich
weniger Vögel. Die anderen stimmen zu. Sie beklagen, dass
die Gemeinde an der Stuttgarter Straße statt einheimischer
Bäume, die den Vögeln Nahrung geben würden,
fremdländische Ginko- und Amberbäume pflanzt.
Doch zumindest an diesem wunderbaren Morgen im
Räuschelbachtal gibt es Vögel. Wir hören viele, sehen sie
aber nicht. Hartmut erklärt, wie wir sie an ihrem Gesang
erkennen können:
Welche Struktur hat der Gesang? Ist er lang oder kurz? Laut
oder leise? Welche Melodie singt der Vogel? Wie ist die
Klangfarbe?
Wir hören auf eine Amsel, die auf einem nahen Baum in der
obersten Spitze sitzt und ihr Lied singt: melodisch,
flötend, eher langsam, kurz, angenehm, wird der Gesang
beschrieben. Nun gesellt sich ein Rotkehlchen dazu: sehr
hoch, silberhell und klar, in der Struktur kompliziert. Wir
hören eine Mönchsgrasmücke: sie warnt mit einem Ruf, der an
aneinanderstoßende Kieselsteine erinnert. Der ZilpZalp singt
seinen Namen. Kohlmeisen und Blaumeisen singen um die Wette.
Grünspecht, Buntspecht, Sperber, Singdrossel, Elster,
Ringeltaube, Mäusebussard, Graureiher, Hausrotschwanz-
manche sehen wir, die meisten macht ihr Gesang sichtbar.
Darum lernen wir Vogelstimmen. Und weil es Spaß macht. Denn
„Wenn der Frühling grüßt,
dann hüpft das Herz vor Freude“
(irischer Spruch)
Vielen Dank an Hartmut Kayser! Wir freuen uns schon auf die
nächste Wanderung am 5. Mai. Wer Lust dazu bekommen hat darf
gerne mitkommen!
Hildegard Gölzer, Schriftführerin
Vögel bei der Vogelstimmenführung: Sperber, Singdrossel,
Mönchsgrasmücke, Fotos Thomas Gölzer
Dieses Bild der Nippenburg in Schwieberdingen mit Glems
gemalt von Hr. Burkhardt war jahrzehntelang verschollen.
Präsentiert von Wolfram Bock und Fr. Umminger. Interessenten
können das Bild bekommen. Kontakt: Thomas Gölzer 0160
90878587.
-> Mehr
Fotos und Infos zu dieser Veranstaltung
