Ortsgruppe Schwieberdingen-Hemmingen
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2019 Woche 24:
Im Mitteilungsblatt der Gemeinden Schwieberdingen und Hemmingen

 
DBV Naturschutzbund Deutschland
Ortsgruppe Schwieberdingen-Hemmingen

Homepage:  www.nabu-schwieberdingen-hemmingen.de
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Wie wollen wir Schwieberdingen entwickeln und welche Rolle spielt dabei die Region Stuttgart?

Am Donnerstag, 6.6.2019 veranstaltete die Gemeinde Schwieberdingen unter Leitung von Bürgermeister Nico Lauxmann einen „Informationstag zum regionalen Gewerbeschwerpunkt Schwieberdingen“.

Geladen waren Vertreter der Wirtschaftsförderung der Region Stuttgart. Vertreter der Landwirtschaft und der Naturschutzverbände waren leider nicht geladen [Anmerkung: Hier präzisieren wir: Vom NABU Schwieberdingen-Hemmingen war niemand geladen. Uns ist keine Person eines Natur- und Umweltschutzverbands bekannt, die geladen war]. Mehr Werbe- als Informationsveranstaltung? Im Rahmen eines anstehenden Bürgerentscheids sollten Bürger offen informiert werden, also Pro und Contra Argumente ausgetauscht werden. Das finden zumindest wir vom NABU und so ist es auch im Gesetz vorgesehen! Daher organisierten wir kurzerhand einen kleinen Informationsstand vor dem Rathaus im Freien.

Viele Bürger nutzen diese Gelegenheit. Immerhin soll hier eine weitreichende Entscheidung für unseren Ort getroffen werden. Viele Aspekte gilt es zu beachten, vieles scheint unklar. Zur Klärung wollten wir beitragen und daher wollen wir im Rahmen unserer bescheidenen Möglichkeiten in den nächsten Wochen Gedanken zum Thema „geplanter Gewerbeschwerpunkt“ beleuchten.

Unser Gedanke richtet sich diese Woche auf folgenden Aspekt:

Überlegen Sie sich bitte: Wie wollen wir Schwieberdingen entwickeln und welche Rolle spielt dabei die Region Stuttgart?

 

Hintergrundinformation:

Auf den Informationsveranstaltungen treten immer wieder Vertreter der Region Stuttgart auf. Warum? Es geht doch um Schwieberdingen oder?

Schwieberdingen gehört zur Region Stuttgart und zur europäischen Metropolregion Stuttgart. Was vielleicht nicht jedem klar ist: Das sind politische Einteilungen. Die Region Stuttgart ist die Hauptstadtregion und somit eine von zwölf Planungsregionen in Baden-Württemberg. Die europäische Metropolregion Stuttgart ist aber auch eine von derzeit elf Metropolregionen in Deutschland (1995 von der deutschen Ministerkonferenz für Raumordnung so festgelegt). Thomas Kiwitt, der wie die Vertreter der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart auf die Informationsveranstaltung der Gemeinde geladen war, ist der Technische Leiter des Verbands Region Stuttgart.

Schauen wir zurück in die Geschichte. Schwieberdingen um 1930 war eine landwirtschaftlich geprägte Gemeinde (2% der Fläche der Gemeinde waren bebaut; 26% Waldfläche oder Gehölze. Der Ort hatte 1300 Einwohner,150 Menschen arbeiteten außerhalb des Orts, Einpendler gab es nicht).

Schwieberdingen heute ist eine Wohn- und Industriegemeinde in der Region Stuttgart. (36,5% der Fläche der Gemeinde sind bebaut; 1,5% Waldfläche oder Gehölze; Der Ort hat über 11000 Einwohner. In Schwieberdingen arbeiten etwa 7740 Menschen. 4700 Menschen arbeiten außerhalb des Orts, etwa 7000 fahren täglich nach Schwieberdingen hinein zum Arbeiten. Auf den Straßen bilden sich regelmäßig Staus).

Schwieberdingen morgen?

Soll das Schwieberdingen von morgen der regionale Gewerbeschwerpunkt der Region Stuttgart sein?

oder

Wollen wir eine lebenswerte Gemeinde?  Mit einem ausgewogenen Verhältnis von Einwohnern und zukunftsweisenden Arbeitsplätzen; aktiv im Klima- und Umweltschutz, mit modernen Verkehrsmitteln und viel naturnahen Erholungsräumen; Landwirtschaft auf den besten Böden Deutschlands; mit Platz für Natur mit einer großen Artenvielfalt?

Eine Freundin aus Freudental, der ich von unserem Stand erzählte, fragte verblüfft: „Und wo soll der Gewerbeschwerpunkt hin, wenn nicht zu Euch? Überall sonst ist kein Platz“. Aus Sicht der Region Stuttgart betrachtet kommt man vielleicht zu einer anderen Entscheidung als mit Schwieberdinger Augen. Mit diesem Gedanken bekomme ich eine Ahnung, warum der Verband Region Stuttgart so ein großes Interesse daran hat, Schwieberdinger Bürger für sich zu gewinnen und zu überzeugen. Ob das für Schwieberdingen wirklich so gut ist, darüber können wir alle aus Schwieberdingen nun entscheiden. In anderen Gemeinden der Region, z.B. in Bietigheim, haben dies die Gemeinderäte bereits entschieden und dankend abgelehnt.

Wir wissen, dies ist nur ein Aspekt. Vielleicht bedenken Sie ihn mit bei Ihrer Entscheidung bei der Bürgerbefragung. Sie haben die Wahl.

Zählen was zählt- erste Ergebnisse der großen Insektenzählaktion des NABU

Insekten sind für uns Menschen lebensnotwendig. Sie sind dafür zuständig, dass wir etwas zu essen haben. Denn etwa 90% aller Pflanzen weltweit werden durch Insekten bestäubt. Aber es gibt immer weniger von Ihnen. Mit der Aktion „Insektensommer“ wollte der NABU herausfinden, wie vielfältig die Welt der Insekten noch ist.

Es gibt erste Ergebnisse:

Positiv: Gut geht es den Marienkäfern und den Erdhummeln, der Feldwespe und der Blauen Holzbiene. Die Blaue Holzbiene breitet sich schon seit Jahren aus. Sie profitiert vom Klimawandel.

Negativ: Schmetterlinge machen sich rar. Dies ist auch in Schwieberdingen ganz deutlich zu beobachten. Unser NABU-Mitglied Birgit Döhnert kartiert und beobachtet seit Jahren die Schmetterlinge im Glemstal systematisch. Am 5. Juni 2019 schreibt sie mir: Mit Stand heute fehlen 105 Falterarten im Vergleich zum letzten Jahr. Sie hat bei der Gemeinde bereits einen Antrag gestellt, die gemeindeeigenen Wiesen nicht mehr so früh und so oft zu mähen. Durch die häufigen Mahden gehen Kräuter und Blumen für die Schmetterlinge und Raupen verloren und damit ihre Lebensgrundlage. Diese einfache Maßnahme wäre ein kleiner Schritt für die Menschen, ein großer für den Erhalt der Schmetterlinge und anderer Insekten.

Hildegard Gölzer, Schriftführerin

 Bürger aus Schwieberdingen sowie Kreisrätin Brigitte Muras informieren sich am Stand des NABU; Schwieberdingen, 6.6.2019; Foto Birgit Döhnert

 

Nichtveröffentlichungsbescheid der Gemeinde Schwieberdingen:
 
Datum: Tue, 11 Jun 2019 14:29:19 +0000

Sehr geehrter Herr Dr. Gölzer,

Ihren im Artikelstar unter NABU eingestellten Artikel können wir in dieser Woche so leider nicht veröffentlichen, sondern müssen wir zur Überarbeitung an Sie zurückgeben. Der Inhalt entspricht hierin nicht den Fakten wie beispielsweise, „dass keine Vertreter von Naturschutzverbänden geladen waren“. Das Mitteilungsblatt lässt: Berichte und Ankündigungen von Vereinen zu, Ankündigungen sind Hinweise auf künftige Veranstaltungen oder Ereignisse, Berichte sind Zusammenfassungen über stattgefundene Veranstaltungen.

„Gedanken“ sind weder Ankündigungen im Sinne des Redaktionsstatuts noch ein Bericht, sondern ein Diskussionsbeitrag, den das Redaktionsstatut nicht zulässt.
Gerne dürfen Sie für nächste Woche Ihr Bild mit einem Text Ihres Informationsstandes überarbeitet einstellen oder aber mir vorab zur Durchsicht schicken, dass Ihr Text dann im Vorfeld geklärt wird und auch nächste Woche erscheinen kann. Beachten Sie dafür bitte, dass bereits kommenden Montag, 10 Uhr der nächste Redaktionsschluss ist. Vielen Dank.


Daraus entstandene Nachfrage, wer vom Naturschutz eingeladen war:

 

Datum: Sat, 15 Jun 2019 00:01:18 +0200

Sehr geehrte Frau ...

Sie schreiben "Der Inhalt entspricht hierin nicht den Fakten wie beispielsweise, „dass keine Vertreter von Naturschutzverbänden geladen waren“.

Dazu zwei Nachfragen:
1. Wer war von den Naturschutzverbänden angefragt?
2. Warum wurde der NABU Schwieberdingen-Hemmingen als einziger lokaler Vertreter der staatlich anerkannten Naturschutzverbände BUND, LNV und NABU in Schwieberdingen nicht gefragt?

Danke im Voraus
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Gölzer
 

Antwort auf unsere konkrete Nachfrage:
 
Datum: Mon, 17 Jun 2019 12:45:39 +0000

Sehr geehrter Herr Dr. Gölzer, 

 in Abstimmung mit der Verwaltungsführung antworte ich wie folgt:

 Der Informationstag wurde wie in der Einladung ersichtlich zusammen mit der Region organisiert und vorbereitet. Die Einbindung der Umweltschutzverbände war Zielsetzung aller Beteiligten. Angefragt waren Kreis- und Landesebene, es wurde hier leider schriftlich von den Angefragten abgesagt. 

Deshalb ist Ihre Feststellung in ihrem eingereichten Artikel schlichtweg falsch und kann laut Redaktionsstatut nicht veröffentlicht werden. 

Wir bitten um Verständnis, dass wir bei der Organisation einer solchen Veranstaltung im Rahmen der Faktenvermittlung gewisse Ebenen für eine Anfrage ausgewählt haben, halten es aber im Nachgang für nicht den richtigen Weg, sich dafür rechtfertigen zu müssen.  

Ihre Nachfragen finden wir sehr schade, könnte man doch den Eindruck gewinnen, die Aussagen der Verwaltung würden in Zweifel gezogen. 

Auch bei inhaltlicher unterschiedlicher Auffassung sollte die weitere Diskussion von einem Grundvertrauen geprägt sein. Dieses Grundvertrauen gepaart mit dem Respekt vor gegenteiligen inhaltlichen Meinungen bringt die Verwaltung dem örtlichen NABU gerne auch in Zukunft entgegen. 

Mit freundlichen Grüßen
Haupt- und Ordnungsamt
 

Kommentar Thomas Gölzer 18.6.2019
Namen unkenntlich gemacht:
Was soll man von diesem Verwaltungshandeln in Schwieberdingen
halten?

 

     

 

Feldlerche - Vogel des Jahres 2019
 
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Foto T.G.
 

Der NABU hat die Feldlerche zum „Vogel des Jahres 2019“ gewählt. Hier kommen Sie zu unserem neuen NABU Programm 2019

 

 
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