Bussarde werden an der Strasse überfahren -
Was kann man dagegen tun?
Eine Frau aus Möglingen fragt am 7.1.2012:
"Auf meiner täglichen Fahrt nach Stuttgart und zurück benutze ich die Strecke
von Möglingen Richtung Stammheim/Zuffenhausen.
Vor allen Dingen am frühen Nachmittag sehe ich zahlreiche Greifvögel am Straßenrand sitzen.
Es gab auch leider schon einige tote Vögel welche ich sichtete.
Den Grund hierfür sehe ich darin, dass sie keinerlei Sitzpfosten haben."
Der
Vogelexperte Johannes Völlm
vom NABU Korntal-Münchingen antwortet im Januar 2012:
Es gibt an dieser Straße häufig kleine Böschungen und Bankette,
die nach Süden ausgerichtet sind.
Die
Mäuse werden jetzt im Winter von der Sonnenwärme angelockt und
halten sich an diesen ,oftmals auch nur ganz kleinen, Flächen
auf. Gibt es jetzt auf den gegenüberliegenden Straßenseiten
Sitzwarten, streicht der Bussard beim Erblicken der Maus recht
flach über die Straße und auch wieder zurück auf die vorherige
Sitzwarte. Damit ist alles gesagt.
Bei diesen Zusammenhängen wäre es
sinnvoll, auf der Seite der sonnenangestrahlten Flächen
Sitzwarten aufzustellen, damit die Bussarde die Mäuse greifen
können, ohne die Straße überqueren zu müssen.
Dadurch könnte die Gefahr bestimmt deutlich verringert werden
.
Das Aufstellen von
Sitzwarten weiter weg von der Straße funktioniert nicht
unbedingt, weil da vielleicht so gut wie keine Mäuse sind.
Die Kunst hierbei ist es, die
Sitzwarte zu den Mäusen zu bringen. Dazu muß man
die Verhaltensweisen der Mäuse ein bisschen kennen.
Was brauchen Mäuse? Erde,
Wärme, Trockenheit und was zum Fressen. Das alles gibt es am
Straßenrand der Nord - und Westseiten.
Die
zweite Sache, mit den am Boden sitzenden Bussarden, ist hierbei,
denke ich, unproblematisch. Das sind ja unsere nordischen
Fußgänger. Die werden wohl kaum überfahren, da sie nicht über
die Straße laufen ( ich habe noch keinen dabei beobachtet ). Was
sie aber machen, ist sehr gerne auch direkt am Straßenrand zu
marschieren, um dabei Mäuse, Überfahrenes und Würmer zu
erbeuten. Ich denke, sie werden dabei nur sehr selten zum
Verkehrsopfer.
Danke an die Frau für die Frage, an Walter
Morgenstern aus Asperg für die Weiterleitung an den NABU und an
Johannes Völlm für diese Antwort.
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