Ein mutiger Griff ins Hornissennest
bei der Nistkastenaktion in Asperg im Osterholz
mit Walter Morgenstern, Roland Uhl und Horst Kimm.
Hinweis: alle blau umrandeten Fotos lassen sich vergrößern. Grau hinterlegte
Fotos gefallen mir besonders gut.
►Asperger Fledermäuse noch nicht im
Winterquartier
Zwei
Fledermäuse im November noch in Asperg trotz Risiko eines plötzlichen
Wintereinbruchs.
Unsere Fledermäuse brauchen im Winter frostsichere Plätze und fliegen im Herbst
zur schwäbischen Alp um dort in Höhlen zu überwintern. Diese beiden leben
riskant und sind im November noch in Asperg.
Nach dem Foto sind es große Abendsegler (Nyctalus noctula):
Das Fell ist braun und seidig. Die Ohren sind ziemlich klein. Und die
beiden Tiere sind ziemlich groß: Vorderarm ca. 50 mm, Körperlänge ca. 80 mm.
Wobei das zugegebenermaßen abenteuerlich grob geschätzt ist nur aus dem
Vergleich zum Daumen von Roland auf dem Foto.
Aber wir wollten die Tiere nicht stören und haben den Kasten gleich wieder
geschlossen, damit sie weiterschlafen können.
In vergangenen Jahren waren übrigens schon mal neun
Fledermäuse in diesem Kasten. Nachdem zum ersten Mal Fledermäuse in dem Kasten entdeckt
worden waren, hat der NABU Asperg zwei weitere Fledermauskästen daneben gehängt.
8.11.2008 Asperg-Osterholz Canon EOS 40D / 100-400@190 |
8.11.2008 Asperg-Osterholz Canon EOS 40D / Tamron 90 |
9.11.2008 Asperg-Osterholz Canon EOS 40D / 100-400@375 |
Roland ist voll konzentriert um die Fledermäuse nicht zu wecken | zwei Fledermäuse
sind noch nicht im Winterquartier: → Abendsegler-im-Glemstal |
Am Tag drauf immer
noch da. Zwei Wochen später am 27.11.08 war der Kasten aber leer. |
►Zum Geniessen:
das Video zu dieser Aktion mit schöner Musik
Die schönsten Fotos dieser NABU-Aktion mit
stimmungsvoller Herbstmusik von Alfred Mahlberg
(Einfach unten drauf klicken zum Starten des YouTube Videos):
►Ein mutiger Griff ins Hornissennest
Großes Hornissennest in Asperg entfernt.
Die äußere Hülle sorgt
für eine sinnvolle Luftzirkulation bei den Waben. Die Waben selbst sind
ein erstaunlich filigranes und doch stabiles Gebilde. Der Hornissennachwuchs in
den Waben hängt offenbar nach unten. Jetzt im November war das Nest verlassen.
Die Hornissen-Königinnen verbringen den Winter in der Erde und nicht im Nest.
8.11.2008 Asperg-Osterholz Canon EOS 40D / Tamron 90 |
8.11.2008 Asperg-Osterholz Canon EOS 40D / Tamron 90 |
8.11.2008 Asperg-Osterholz Fuji Finepix F30 |
8.11.2008 Asperg-Osterholz Canon EOS 40D / Tamron 90 |
mutiger Griff ins Hornissennest von Roland | das Innere eines
Hornissennests, (Vespa Crabro) → Hornisse im Glemstal |
Die inneren Waben
sind ein filigranes mehrstöckiges Gebilde insgesamt waren es 9 Waben |
Die einzelnen Hornissenwaben hängen jeweils an einem winzigen Zapfen |
►Wohnungsnot in Asperg-Osterholz
Aktuelle Ergebnisse zur Nistkastenbelegung 2008 in Asperg. Kaum noch
freie Nistplätze verfügbar.
Noch vor 20 Jahren konnten Vögel in Spechthöhlen in alten morschen Bäumen brüten. Im modernen Wald und Garten gibt es kaum noch alte Bäume mit Spechthöhlen. Sobald Bäume älter werden, werden sie heute gefällt. Die Vögel sind daher immer mehr auf Nisthilfen angewiesen zur Linderung der Wohnungsnot. Die Belegungsquote der Nistkästen in Asperg-Oberholz ist 2008 mit über 90% rekordverdächtig hoch. Das zeigt, dass kaum noch freier Wohnraum für Vögel zur Verfügung steht. Walter Morgenstern meint "Vögel können an Legenot sterben, wenn sie nicht legen können, z.B. mangels geeigneter Nistmöglichkeiten".
Am häufigsten waren Kohl- und Blaumeisenbelegungen. Vereinzelt Kleiber und
Sperling. Sogar ein Grauschnäppernest war dabei. Sein Nest ist überwiegend aus
Gras gebaut und eher grob. Walter meint: "es können halt
nicht alle Vögel so tolle Nester bauen wie der Weberfink in Afrika." Der Grauschnäpper (Muscicapa striata)
brütet auch in Gärten. Horst Kimm hatte zwei Jahre hintereinander ein
Grauschnäpperpaar in einem selbstgebauten Ton-Nistkasten mit zwei Öffnungen im
Garten in Möglingen. Er sagt "war interessant. Der Grauschnäpper kam mit seinem
Weibchen und hat das Nest erst lange inspiziert. Ging laufend vorne rein und
hinten raus"
Auch Säugetiere wie Mäuse und Siebenschläfer nutzten 2008 die Nistkästen
im Osterholz.
8.11.2008 Asperg-Osterholz Fuji Finepix F30 |
8.11.2008 Asperg-Osterholz Fuji Finepix F30 |
8.11.2008 Asperg-Osterholz Fuji Finepix F30 |
Siebenschläfer
bewohnten die Nester nach der Vogelbrut. Grüne Blätter zeigen das an. Und das Nest ist dann recht feucht. → Siebenschläfer-im-Glemstal |
Mäuse
bewohnten die Nester nach der Vogelbrut. Die angeknabberte Nuss zeigt eine Maus
an (Rötelmaus?)
→
Mausarten-im-Glemstal und eine schwarzrote Spinne (?). |
Grauschnäppernest
aus Asperg: → Grauschnäpper-im-Glemstal |
►Besondere Nistkästen in Asperg-Osterholz
Für jede Vogelart ein maßgeschneidertes Domizil
Am Naturfreundehaus können Sie in einer Art Allee ganz unterschiedliche
Nistkästen mit einer kleinen Erläuterung betrachten.
Die Baumläufer (Gattungsname Certhia) sind besonders putzig. Sie hüpfen
ruckartig und spiralförmig den Baum hoch und suchen mit ihrem Schnabel unter
großen Verrenkungen unter der Rinde nach Futter. Unten im mittleren Foto sehen sie einen dazu
passenden Nistkasten.
Der Feldsperling geht in normale Nistkästen. Walter
Morgenstern meint: "Wenn im Kasten innen an der Wand weiße Kotspuren zu erkennen sind, dann waren das Spatzen.
Der Haussperling geht nie in freihängende
Einzelkästen Das ist auch nicht sein Biotop."
8.11.2008 Asperg-Osterholz Canon EOS 40D / Tamron 90 |
8.11.2008 Asperg-Osterholz Canon EOS 40D / Tamron 90 |
8.11.2008 Asperg-Osterholz Fuji Finepix F30 |
8.11.2008 Asperg-Osterholz Fuji Finepix F30 |
Roland bei der
Nistkastenreinigung am Nistkastenlehrpfad |
Steinkauzröhre: kann
man nur mit Genehmigung vom Regierungspräsidium inspizieren → Steinkauz-im-Glemstal |
Baumläuferkasten: (immer ohne Rückwand) er läuft von hinten rein → Baumläufer-im-Glemstal |
der Feldsperling hat in
nur 1 Jahr den Kasten derart vollgebaut. → Feldsperling-im-Glemstal |
►So beurteilen Experten Vogelnester
Meisennester erkennt man am Moos
- Blaumeisen gehen nicht in Kästen
mit Löchern, die deutlich größer sind als 26 mm.
- Ob es einen Bruterfolg gab, sieht man an den staubfeinen Resten der
Federkiele der Jungvögel. Diese Reste sinken ganz auf den Boden der Nistkästen.
Wenn nur wenig Staub im Kasten ist, war es nur ein bescheidener Bruterfolg.
- Bei der zweiten Brut sind die Vögel nicht mehr so sorgfältig. Schlampern so
herum. Aber das Nesterbauen gehört zum Brutverhalten. Auch der Bruterfolg ist
wohl geringer
- halbe Eier deuten auf eine Maus hin. Weil der Marder kommt nicht rein in die
Nistkästen. er wühlt die aber um.
- Amseln gehen grundsätzlich nur in Nester die sich selbst in Sträuchern oder
Bäumen machen. Nie in Nistkästen
- überall wo Wasser ist, ist der Bruterfolg sehr gut. Etwas weiter weg vom Wasser
nur noch 50%.
►Nistkastenaktion: So macht
man das in Asperg
Ganz systematisch.
Es gibt einen Lageplan aller Nistkästen und jeder Kasten hat eine Nummer.
Alle Nistkästen hängen fast 4m hoch hoch zum Schutz vor Vandalismus. Es wird
eine Aluminiumleiter eingesetzt und keine Stange. Die Nistkästen werden am Boden
gereinigt und die Nester werden sehr sorgfältig analysiert, auch auf Spuren von
Nachmietern. Die Nistkästen werden jährlich gereinigt.
Insgesamt sind es über 120 Nistkästen in Asperg und Möglingen und die Reinigung
erfordert vier Halbtagstermine. Die Belegungsquote im Osterholz liegt bei über
80%.
►größtes Wildbienenhotel
in Asperg beschädigt vom Specht
Spechte können Wildbienenhotels aus Holz in kurzer Zeit aufhacken.
Gut für den Specht. Schlecht für die Wildbienen. Am Naturfreundehaus Asperg
finden Sie ein wirklich sehr großes Wildbienenhotel. Zumindest das größte, was
ich jemals gesehen habe. Die Hildegard meint: "der Name Wildbienenhotel ist ganz
genial. So vom Klang und den Assoziationen her."
Der NABU Asperg hat auf seinem "Nistkastenlehrpfad" beim Naturfreundehaus auch
ein kleines Wildbienenhotel in einem Schwegler-Kasten aufgehängt. Wird offenbar
gut von Wildbienen angenommen, denn der Specht hat eifrig daran herumgepickt. Der
NABU Asperg macht daher bei Wildbienenhotels aus Holz kleine Stahleinsätze vor
die Röhrchen um den Specht abzuhalten.
8.11.2008 Asperg-Osterholz Fuji Finepix F30 |
8.11.2008 Asperg-Osterholz Canon EOS 40D / Tamron 90 |
Ein Schatten liegt
auf dem größten Wildbienenhotel in Asperg: Vom Specht beschädigt → Wildbienen-im-Glemstal |
Auch das kleine Wildbienenhotel ist vom Specht angepickt. Selbst der Stein. Der Specht versucht die Maden herauszupicken. |
►in Asperg wachsen seltene Orchideen
Die Orchidee "breitblättrige Stendelwurz" wächst im Osterholz. Eine
echte Rarität.
Walter Morgenstern meint: "In manchen Jahren gab es bis zu hundert Exemplare dieser Orchidee an
diesem Standort. Standen dicht an dicht. Die haben es gerne ein
bisschen schattig." Laut Wikipedia ist seit den 1970er Jahren ein Rückgang der
Vorkommen dieser Orchideenart feststellbar. Um auf diesen Umstand hinzuweisen,
wurde die Breitblättrige Stendelwurz von den Arbeitskreisen Heimische Orchideen
(AHO)s zur
Orchidee des Jahres
2006 gekürt.
8.11.2008 Asperg-Osterholz Canon EOS 40D / 100-400@160 |
Orchidee
breitblättrige Stendelwurz (Epipactis helleborine) in Asperg → Orchideen-im-Glemstal |
►NABU-Aktion in Asperg
Wer kann heutzutage noch mit einer Sense mähen?
Wohin fließt der "A81"-Bach?
Der kleine "A81"-Bach aus dem Osterholz fließt im weiteren Verlauf
durch ein kleines Feuchtbiotop und vorbei an interessanten Tafeln des
interkommunalen Lehrpfades Markgröningen-Asperg in den Leudelsbach.
►Die Rinde lebt
Wird der Baum das Schild komplett überwallen?
Der Baum links versucht, das Schild komplett zu überwallen. Sie sehen
schön, wie die Rinde von beiden Seiten versucht, die Wunde wieder zu schließen
Am Wildbienenhotel in Asperg gibt es sehr viele Misteln. Typischerweise gleich
so ca. 5-10 Misteln pro Baum. Die Weißbeerige Mistel (Viscum album), ist
eine Pflanzenart aus der Familie der Sandelholzgewächse (Santalaceae). Sie ist
eine der wenigen parasitisch lebenden Pflanzen Europas, die direkt am Spross der
Wirtspflanze parasitiert. Die Früchte der Weißen Mistel sind weiße, ein- bis
zweisamige runde Scheinbeeren. Je Samen bilden sich bis zu 3–4 grüne Embryonen
aus. Die Samen sind von einem zähen, schleimig klebrigen Fruchtfleisch umgeben,
wodurch die Verbreitung der Mistel durch Vögel (Verdauungsverbreitung)
ermöglicht wird.
►Großer
Saatkrähenschwarm
Saatkrähen sind Wintergäste aus Osteuropa. Im
Sommer gibt es bei uns nur Rabenkrähen.
Einen Schwarm von vielleicht 200 Saatkrähen konnten Sie in Asperg
beim Kleinaspergle auf den Äckern und Streuobstwiesen beobachten. Mindestens
eine Dohle war beim Schwarm dabei. Aber ansonsten schon alles Saatkrähen. Zu
erkennen am hellen Schnabel.
27.11.2008 Asperg-Osterholz Canon EOS 40D / 100-400 |
27.11.2008 Asperg-Osterholz Canon EOS 40D / 100-400 |
27.11.2008 Asperg-Osterholz Canon EOS 40D / 100-400 |
27.11.2008 Asperg-Osterholz Canon EOS 40D / 100-400 |
27.11.2008 Asperg-Osterholz Pentax Opio S |
27.11.2008 Asperg-Osterholz Pentax Opio S |
Saatkrähe (Corvus Frugilegus) → Saatkrähen-im-Glemstal |
zwei Saatkrähen | kleiner Ausschnitt des Saatkrähenschwarms | Turmfalke männl. → Turmfalke-im-Glemstal |
Turmfalken-Nistkasten → Turmfalke-im-Glemstal |
Steinkauzschild am
interkommunalen Lehrpfad Markgröningen-Asperg → Steinkauz-im-Glemstal |
mehr über den → Hohenasperg
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November-im-Glemstal
Natur im Glemstal:
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die
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