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Günter Breuer mit der NAJU im Urwald von Schwieberdingen.
Welches Geheimnis wird hier entdeckt?
Eng ist der
Einstieg. Der Rücken berührt die kalte feuchte Wand.
Vorsichtig geht es die Stufen der steilen Leiter hinab.
Beruhigende Stimmen rufen von tief unten. Konzentriert, ein
Fuß nach dem anderen. Die Luft wird kühl und modrig. Vom Fuß
der Leiter ein kurzer Blick zurück. Durch die kleine Luke
weit oben in der Decke scheinen ein paar Lichtstrahlen. Der
kleine Raum ist fensterlos. Die anderen drängen sich an die
Wände, damit alle etwas Platz haben. Möbel gibt es nicht, die
würden nur verschimmeln. So war das also früher, in einem
Verlies!
Zum Glück
haben wir die Leiter und das Licht. Plötzlich wird es dunkel
– und still. Ganz kurz kann man die Verzweiflung spüren, die
die Menschen befallen haben muss, die hier einmal eingesperrt
waren. Was für grausame Zeiten! Vielleicht zwei Sekunden, da
rufen die ersten "Licht!". Und das Licht erhellt das Gewölbe.
Fröhliche Stimmen rufen durcheinander. Zum Glück leben wir
heute, und wir sind keine Gefangenen sondern Teilnehmer der
NAJU-Wanderung. Und wir können einfach die Leiter wieder hoch
und im sonnigen Burghof die Freiheit genießen.
Nach einem
steilen Aufstieg vom Glemstal herauf sind wir hier auf der
Nippenburg angekommen. Unter der Linde rasten wir. Ein Milan
und Mauersegler kreisen über uns. Dann führt uns Herr Theurer
durch die Burg. Er erzählt davon, wie die Burg unter
tatkräftigem Einsatz von vielen freiwilligen Helfern aus
Schwieberdingen und Hemmingen vor dem Verfall bewahrt wurde.
Er gibt uns auch die Gelegenheit, das ehemalige Verlies der
Burg zu erleben.
Der Rückweg
ins Glemstal ist zwar auch steil, aber hinunter geht es
leichter. Noch einmal verschwindet die Sonne, jetzt
allerdings hinter Wolken, und es fängt an zu regnen. Nass
aber fröhlich kommen wir nach Hause.
Hildegard
Gölzer (Schriftführerin)
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