Vielleicht ist es die Geschichte? In meiner Vorstellung
entstehen Bilder: eine fröhlich lachende Frau in langem Kleid
und weißer Haube auf dem Kopf, die Körbe mit Essen zur Burg
bringt. Pfeil bewehrte Männer, die die Burg grimmig
verteidigen.
Vielleicht ist es die Lage? Hoch oben über dem steilen Hang,
mit weitem Blick. Drei Seiten umfließt die Glems. Burgmauer
und Schildgraben sichern die einzige gut begehbare vierte
Seite.
Vielleicht ist es die Ehrfurcht einflößende Natur? Die üppig
mit Efeu bewachsenen alten Bäume. Der kleine Garten hinter der
Mauer, mit Buchsbaum umsäumt, wie ein Klostergarten.
Vielleicht sind es die vielen wunderbaren Details? Das
altehrwürdige schöne Geländer an der Treppe. Die Steinpfosten
am Garteneingang?
Oder die Winterlinge, die geschützt unter der Mauer blühen,
dort, wo an anderen Tagen die Sonne wärmt? Die Mauern, die
irgendwann zu Ruinen zerfielen? Und dennoch den Burghof noch
schützend umschließen und ihm Ruhe geben?
Vermutlich hat jeder seine Gründe, warum ihm die Nippenburg
gefällt. Jeder empfindet anders. Ich hoffe, es hat den
Mitwanderern gefallen. Auch wenn es weiter und schneller war
als ursprünglich geplant.
Hildegard Gölzer, Schriftführerin
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Natur im Glemstal
