Botanischer Winterspaziergang mit
Rotraut Völlm- Bericht
"Erstes Kapitel: Vor dem von Doppelsäulchen
getragenen Rundbogen des Klostereinganges von
Mariabronn, dicht am Wege, stand ein Kastanienbaum, ein
vereinzelter Sohn des Südens, von einem Rompilger vor
Zeiten mitgebracht, eine Edelkastanie mit starkem
Stamm;...". Vielleicht haben Sie den Beginn der
Erzählung „Narziß und Goldmund“ von Hermann Hesse
erkannt.
Die Edelkastanie, der „Sohn des Südens“, wurde
2018 zum Baum des Jahres gekürt. Traditionell zeigt uns
Rotraut Völlm auf ihrem Winterspaziergang den Baum des
Jahres. Keine leichte Aufgabe dieses Jahr, denn die
Edelkastanie liebt mediterranes Klima. In der Pfalz
entlang des Rheins, in der „Toskana Deutschlands“,
lockt sie im goldenen Herbst Sammler, die ihre Früchte
zu kulinarischen Genüssen verarbeiten.
Doch in unseren Gemeinden? In Schwieberdingen? In der
waldarmen Gemeinde ist keine bekannt.
In Hemmingen? Im Eulenbergwald soll es eine geben, hieß
es und Rotraut wurde über GPS über ihren Standort
informiert. Wir machten uns auf die Suche. Eine Weile
mussten wir laufen. Über Stock, über Stein. Der
vorangegangene Sturm hatte Äste über die Wege geworfen
und Regen die Wege aufgeweicht.
Rotraut fand den Baum des Jahres zielsicher. Mitten im
Wald standen wir vor einer jungen Edelkastanie.
Einzelne Maronen und Reste ihrer stacheligen Verpackung
bezeugten sie. Die Früchte sind botanisch betrachtet
Nüsse. Und mit der Rosskastanie ist die Edelkastanie
gar nicht verwandt. Hildegard von Bingen empfahl die
Früchte der Edelkastanie gegen Herzschmerz und Gicht.
Rotraut schilderte uns zahlreiche Rezepte, sie selbst
mag Kastanien aber nicht.
Warum wurde die Edelkastanie Baum des Jahres, fragten
Teilnehmer. Sie wird als Alternative im Klimawandel
gehandelt. Ein Mitwanderer verriet uns zum Abschluss:
Auf dem Hemminger Friedhof steht auch eine. Wenn wir
das gewusst hätten, hätten wir uns schmutzige Schuhe
erspart, aber uns um eine wunderschöne Wanderung
gebracht.
Danke an Rotraut für die wie immer sehr
kompetente und kurzweilige Führung!
Auf dem Eulenberg, Foto H.G., 21.1.2018
„Was hat im Nistkasten gewohnt?“ -
Einladung
Nistkästen sind von Menschen gemachte Wohnungen
für Vögel, die in der von Menschen dominierten Welt
keinen natürlichen Platz mehr finden. Vor dem Einzug
werden sie „renoviert“, damit die Vögel im Frühjahr
frische Nester bauen können. Dabei gibt es manches zu
entdecken. Was hat hier gewohnt? Welche Geschichten
erzählen uns die Spuren, die wir vorfinden?
Zur traditionellen Naturerforschungsaktion „Was
hat im Nistkasten gewohnt“ für jung und alt laden wir
herzlich ein:
| wann? |
Samstag, 3. Februar 2018,
14:00 Uhr |
| wo? |
Treffpunkt Schwieberdingen
Bahnhof |
Für alle, die mit dem Auto zur
Aktion kommen: Bitte beachten Sie die ausgeschilderten
Umleitungen.
Leitung Ralf Trinkmann, Tel.
07150 353819.
Hildegard Gölzer, Schriftführerin
